Hallo ihr Lieben,


heute ist Sonntag, der 24.11.2024, und damit ihr das schmuddelige Herbst-Winter-Ekelwetter ein bisschen verdrängen könnt, wird es hier im Blog heute bunt! Setzt euch also schnell eure Sombreros auf den Kopf, kramt eure schmuddeligen Tequila-Flaschen aus dem Schrank, holt euch ein paar feurige Nachos und macht euch laute „El Mariachi“-Musik an, denn wir sind in Mexiko. Nachdem wir einige Teile Guatemalas im Schnelldurchlauf bereist hatten, machten wir uns auf den Weg in unser zweites Reiseland, das wir gemeinsam mit Marie bereisen wollten. Ihr fragt euch, weshalb wir nicht länger in Guatemala geblieben sind? Tjaaa, wir hatten Pläne! Wir wollten nämlich zum Día de los Muertos, also zum Tag der Toten, in Mexiko sein. Wem das jetzt nichts sagt, dem können wir wärmstens den Disney-Film „Coco“ empfehlen oooder diesen wunderbaren Blog-Eintrag – haha. Es handelt sich dabei nämlich um einen der wichtigsten (und für uns auch schönsten) Feiertage des Landes– aber dazu später mehr. Erstmal mussten wir schließlich von Guatemala nach Mexiko kommen und haben uns dazu in ein geflügeltes Mobil aka. Flugzeug gesetzt und sind in die Hauptstadt des Landes geflogen. Und vielleicht kennt ihr das Gefühl: ihr habt von einer Stadt oder einem Land eine gewisse Vorstellung – zum Beispiel durch Film, Fernsehen, Erzählungen oder einfach eure Phantasie? So ging es jedenfalls Patty mit Mexiko. Als sie so landschaftlich an das Land dachte, schwebte ihr eine staubige Wüstenlandschaft vor – Kakteen, endlose Sandpisten und kleine, verschlafene Dörfer, in denen maximal ein abenteuerlustiger Esel herumläuft. Doch dann landeten wir in Mexiko City, und diese Vorstellung wurde in einer einzigen Minute von der Realität überrollt: hier ist nichts klein, still oder staubig. Stattdessen fuhren wir mit unserem Uber durch die gigantische, pulsierende Metropole, die uns eher wie eine mexikanische Version von New York vorkam. Wir kamen vorbei an Wolkenkratzern, jeder erdenklichen amerikanischen Fast Food Kette, jahrhundertealten Kathedralen, bunter Street-Art, eleganten Kunstmuseen und hektischen Straßenmärkten. Tja, und wen verwundert es da, dass Mexiko Stadt mit rund 22 Millionen Bewohnenden eine der größten Städte weltweit ist? Lust uns durch die Stadt zu begleiten? Wunderbar! Dann wünschen wir euch viel Spaß beim Lesen.

Ballonfahrt über Teotihuacán: Ohne Geschichte, ohne uns!


Bevor wir jedoch die Stadt näher anschauen konnten, hatten wir für unseren ersten Tag direkt anderen Pläne: nachdem wir uns schweren Herzens in Namibia gegen eine Ballonfahrt entschieden hatten (500 € pro Person wollten die Halsabschneider dort haben!), waren wir total glücklich, als Pierre bei seinen Recherchen auf eine coole und erschwingliche Ballonfahrt etwa 40 Kilometer nordöstlich von Mexiko-Stadt stieß: Hier konnten wir nämlich kurz nach Sonnenaufgang über Teotihuacán, die „Stadt der Götter“, fliegen. Noch nie gehört? Keine Sorge, ging uns auch so – obwohl Teotihuacán eine der größten und wichtigsten Städte weltweit war… ist fairerweise aber schon ein paar Jährchen her. Heute zählt sie zu den wichtigsten und bedeutendsten Ruinen in Mexiko, die einst von den Teotihuacános erbaut und später von den Azteken bevölkert wurden. Und jetzt wird es (zumindest für Geschichtsbegeisterte) wild: Im Jahr 500 nach Christus lebten dort mehr als 200.000 Menschen und somit war das Areal einfach größer, als das Antike Rom zu derselben Zeit. Cool, hm? Jedenfalls ist der archäologische Komplex heutzutage berühmt für seine monumentalen Gebäude wie die Sonnenpyramide, die Mondpyramide und die Allee der Toten – alles spektakuläre Überbleibsel einer einst mächtigen Zivilisation.


So wurden wir früh morgens noch im Dunklen von einem kleinen Mini-Van vor unserer Tür abgeholt und zum Ballon-Anlegeplatz unseres Anbieters gefahren. Nachdem wir auf unser Gewicht überprüft wurden, durften wir dann unseren Platz in der Gondel nehmen, die aussah wie ein überdimensionaler Picknickkorb. Lustigerweise gab es dort aber keine Türen, sodass man über die „Reling“ einsteigen musste: für den ein oder anderen Mit-Ballon-Fahrenden eine echte Herausforderung, die uns ein wenig zum Schmunzeln brachte. Nachdem dann schließlich alle mehr oder weniger geschickt eingestiegen waren, startete unser Pilot den Gasbrenner und zack, schon hing unser Leben an einer großen Stoffblase und wir hoben ab. Und so stiegen wir langsam immer höher, während die ersten Sonnenstrahlen über die Landschaft tanzten. Der Blick von oben war atemberaubend: Die Pyramiden ragten majestätisch aus der Ebene, umgeben von grünen Hügeln und einer Schar aus bunten Heißluftballons. Klingt unfassbar romantisch oder? Naja, lasst euch trotzdem gesagt sein: falls jemand von euch einen Heiratsantrag plant und/oder eine große Rede schwingen möchte: ein Heißluftballon ist dafür nicht der richtige Ort: das ohrenbetäubendes Fauchen der Flamme durchbricht nämlich immer wieder die idyllische Ruhe – haha. Wir fanden die ca. 1-stündige Ballonfahrt jedoch unglaublich faszinierend und würden sie immer wieder machen. Liegt vielleicht auch an dem Sekt, den wir nach der Landung bekamen – man muss ja schließlich auf die gnädigen Götter anstoßen.


Anschließend fuhren wir mit unserer Reisegruppe in ein merkwürdiges Restaurant, welches zwar cooler Weise in eine Höhle gebaut wurde, kulinarisch jedoch nicht sonderlich empfehlenswert war. Immerhin lernten wir dort Pierres neues mexikanisches Lieblingsgericht namens Chilaquiles kennen: ein Frühstücksgericht aus frittierten Tortilla-Chips, die in einer leckeren, (grünen oder roten) Soße serviert werden. Außerdem wurde während unseres Aufenthaltes ungefähr 3 Mal ein Geburtstagslied ohne ersichtliches Geburtstagskind angestimmt, gefolgt von dem Kinderlied „der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da“ – auf Deutsch! Ein wirklich skurriler Moment. Als dann irgendwann noch ein Liebeslied von Ed Sheeran angestimmt und eine kleine Torte herausgetragen wurde, war selbst die Verwirrung verwirrt: hat nun doch wer Geburtstag oder findet irgendwo ein merkwürdiger Heiratsantrag statt? Tja, wir haben es leider nie erfahren – haha.


Nach dem Zwischenstopp wurden wir dann in der prallen Mittagssonne an den Ruinen von Teotihuacán abgeladen, wo wir 1 ½ Stunden Zeit für unsere Besichtigung bekamen. Schwitzend liefen wir so durch die Jahrtausende alte Stadt und stellten uns mal wieder all die Geschichte vor, die sich dort abgespielt haben muss. Glücklich und zufrieden ließen wir uns zum Abschluss dann wieder in unsere Airbnb-Wohnung in Mexiko-Stadt bringen. 

Über Frieda, Coyoten und Seilbahnen


Wie ihr ja eventuell mitbekommen habt, sind Patty und Pierre jetzt nicht die aller größten Kunst-Kenner. Marie hingegen – interessiert an allem und jedem – wollte unbedingt im Frida Kahlo Museum vorbeischauen. Eine heimliche Google-Recherche erhellte dann auch uns Kunstbanausen: Frida war eine mexikanische Künstlerin, die für ihre ausdrucksstarken Selbstporträts, ihre intensiven Augenbrauen und ihre unverwechselbare Kombination aus Schmerz und Schönheit berühmt ist. Wenn du sie vorher nicht wirklich kanntest: Stell dir vor, Picasso hätte statt der Mona Lisa lieber seinen Schmerz gemalt – und trug dabei Blumen im Haar. Geboren wurde sie 1907 und nach einem schweren Unfall in ihrer Jugend verbrachte sie viel Zeit im Bett. Was andere vielleicht deprimiert hätte, brachte Frida dazu, ein paar der berühmtesten Kunstwerke der Welt zu schaffen. Ihre Gemälde erzählen Geschichten von ihrem Schmerz, ihrer Liebe, ihrer Kultur und manchmal auch einfach nur von ihrem Stachelschwein - ja, sie hatte eines als Haustier. Verheiratet war sie mit Diego Rivera, einem berühmten mexikanischen Wandmaler. Ihre Beziehung bestand jedoch weniger aus Guten Zeiten, sondern eher aus Schlechten Zeiten: Liebe, Untreue, Scheidung, Wiederheirat, Streit. Naja. Heute gilt sie jedenfalls als Symbol für feministische Stärke, mexikanische Identität und den Triumph der Kreativität über Widrigkeiten. Kein Wunder, dass man die Selbstporträts bzw. deren Nachbildungen an wirklich jeder (!) Ecke Mexikos findet. Naja, da aber nicht nur Marie in dieses Museum wollte, sondern auch viiiele andere Menschen, waren die Tickets leider ausverkauft. Als Entschädigung packte sie Patty in ihren Beutel und machte mit ihr eine geführte Free Walking Tour durch Coyoacán, das Viertel, in dem Frieda lebte. Coyoacán bedeutet übersetzt so viel wie „Ort der Coyoten“ und daher ist es kaum verwunderlich, dass wir überall auf Darstellungen der Wildhunde trafen. In dem Stadtteil ging es deutlich gemächlicher als im modernen Zentrum zu und versprühte eher einen kleinstädtischen Charme. Statt fünfspurigen Straßen spazierten wir dort über Kopfsteinpflaster an kleinen Cafés und hübschen Kolonialhäusern vorbei. Zudem trieb uns unser Guide durch den Mercado de Artesanías – also den Kunsthandwerkarbeitsmarkt – den wir als voll und völlig überflüssig für die Tour hielten. Nachdem die medium gute Führung zu Ende war, trafen wir uns mit Pierre in einem Burrito-Laden, der sich in einem wuseligen Second-Hand-Laden befand und wir ließen den Abend zwischen Tüll und viel zu scharfen Chili-Kartoffeln ausklingen.


Für den nächsten Tag hatten sich Marie und Pierre dann eine geführte Seilbahntour gebucht. Wieso man dafür einen Guide braucht? Einige der besuchten Gegenden gelten als weniger sicher, weshalb war eine Tour dort von Vorteil. Patty hingegeben blieb in der Wohnung und bastelte am Blog herum – wenn die Kinder aus dem Haus sind, schreibt es sich halt am besten – haha. Die Tour begann im Zentrum der Stadt, wo die Reisegruppe gemeinsam in die Metro eingestiegen ist – eine Erfahrung für sich, denn das U-Bahn-System von Mexiko-Stadt ist eines der größten der Welt und besonders zu Stoßzeiten beeindruckend chaotisch. Anschließend ging es in Richtung der Seilbahn, bekannt als Cablebús, die vor allem in den nördlichen Bezirken wie Iztapalapa oder Gustavo A. Madero verkehrt. Die Seilbahnfahrt bietet einen spektakulären Blick auf die Stadt: von den schachbrettartigen Straßen über die bunten Häuser auf den Hügeln bis hin zu den immer präsenten Vulkanen Popocatépetl und Iztaccíhuatl am Horizont. Die beiden lernten spannende Dinge über die Geschichte der Stadt, die Urbanisierung und das Leben in den umliegenden Vierteln. Die Tour vermittelt auch Einblicke in die soziale Bedeutung der Seilbahn, die für viele Bewohner dieser Stadtteile eine lebensverändernde Erleichterung im Alltag darstellt, da sie zuvor oft stundenlange Busfahrten in Kauf nehmen mussten. Außerdem probierten sie günstiges und authentisches Essen bzw. Trinken, das auf den lokalen Märkten angeboten wurde. Nach ein paar Stunden traf sich das Trio dann im belebten Stadtpark wieder und Pattys Mexiko-Wunsch ging in Erfüllung: Sie bekam ein ganz besonderes Make-Up… mit Folgen! 

Der Tag der Toten – oder auch: wie Patty Herpes bekam 


Um den Make-Up-Wunsch zu erklären, müssen wir uns zunächst den Anlass anschauen: wie bereits erwähnt, waren wir nämlich für den Tag der Toten (Día de los Muertos ) nach Mexiko gekommen, der auf eine lange Tradition zurückblickt. Was zunächst wie ein morbides Trauerfest klingen mag, ist stattdessen eine farbenfrohe Feier des Lebens und der Erinnerung an die Verstorbenen. Jedes Jahr vom 31. Oktober bis zum 2. November schmücken Familien in Mexiko Altäre (sogenannte Ofrendas) mit Fotos, Blumen, Kerzen, und Lieblingsspeisen der Verstorbenen. Um berühmte Persönlichkeiten zu ehren, werden zusätzlich zu den familiären Gedenkstätten übrigens auch überall riesige Altäre in der Öffentlichkeit aufgebaut. Die Cempasúchil-Blume, auch als mexikanische Ringelblume bekannt, leuchtet in kräftigem Orange und Gelb und soll den Weg für die Geister zurück in die Welt der Lebenden weisen. Diese kommen nämlich an diesen Tagen aus dem Jenseits zurück, um gemeinsam mit ihren Liebsten ein fröhliches Wiedersehen zu feiern. Der Tod wird nicht als Ende des Lebens gesehen, sondern als Anfang eines neuen Abschnitts. Was für ein schöner Umgang mit dem Tod, findet ihr nicht?


Das typische Make-Up Motiv für die Feiertage wird jedenfalls „La Catrina“ genannt, welches auf den Maler José Guadalupe Posada zurück geht. „Catrina“ kommt aus dem Spanischen und ist ein Wort für Reiche oder Wohlhabende. 1913 zeichnete der Maler jedenfalls eine Frau als politische Satire, da er sich so über die mexikanische Oberschicht lustig machte, die sich gerne mit schicker europäischer Kleidung von ihren Mitmenschen abheben wollte. Während der nationalen Revolution in den 1920ern etablierte sich die Catrina dann aber als ein repräsentatives Symbol des mexikanischen Volks und wird deshalb auch am Dia de los Muertos zelebriert. Die Aussage der Catrina ist: im Tod sind wir alle gleich. Und so wollte auch Patty ihren lieben Verstorbenen unbedingt auf mexikanische Art gedenken und ließ sich von einem schrubbeligen Typen bemalen, der in seinem normalen Leben vermutlich kein Make-Up-Artist ist. Rund um die Feiertage bieten jedoch viele Menschen ihre Dienste als Malende an und so blieben wir einfach beim erstbesten Heini stehen. Der pinselte mit Liebe und Geduld drauf los und Marie entschied sich irgendwann aus Ungeduld dazu, einen anderen Künstler an ihr Gesicht zu lassen. Der arbeitete zwar nicht so genau, aaaber die Spätfolgen blieben zumindest aus. Patty sollte nämlich zwei Tage später ein merkwürdiges Kribbeln an der Lippe spüren, das sich recht schnell als Herpes entpuppte. Und so reisten wir in den nächsten Tagen zu viert: Marie, Pierre, Patty und „Herr Pess“, wie wir den Begleiter von nun an liebevoll nannten.


Zurück zu den schönen Dingen des Lebens: in Mexiko-Stadt findet nämlich zum Tag der Toten eine riesige Parade statt. Aber auch erst seit dem James-Bond-Film „Spectre“ aus dem Jahr 2015. Jaaa, richtig gelesen: dieser spektakuläre Umzug mit riesigen Skelettpuppen, Tanzgruppen und Musik ist keine Jahrhunderte-alte Tradition, sondern wurde von einem Film der Neuzeit inspiriert. Heute ist sie ein Highlight, das Touristen und Einheimische gleichermaßen begeistert. Uns erinnerte der Umzug an den Kölner Karneval und den Christopher Street Day – ein wirklich cooles Spektakel und während wir uns durch die Menge drängten, spürten wir, wie viel Lebensfreude und Stolz in diesem Fest steckt. Und auch abends ließen sich die Mexikaner nicht lumpen: die vielen öffentlichen Ofrendas waren auch bei Nacht bunt beleuchtet und auf dem Zócalo, dem Hauptplatz der Stadt, fand eine bunte Toten-Ausstellung statt. Und trotz der Tatsache, dass es bereits dunkel war und Mexiko Stadt - wie sollte es auch anders sein - als gefährlich gilt, spazierten wir noch munter durch die Gegend. Wie schon so oft haben wir uns jedoch alles andere als unsicher gefühlt und so liefen wir gemütlich durch das gesellige Treiben. Und so ist und bleibt der Día de los Muertos, anders als Halloween, kein Tag des Horrors, sondern ein fröhlicher und lebensbejahender Feiertag, an dem der Toten gedacht wird. Damit aber nicht genug, denn ein zwei weitere Highlights sollte noch auf uns warten: der Besuch der Formel-1-Rennstrecke und ein Lucha Libre. 

Lucha Libre: Was wie ein alkoholfreier Cocktail klingt…


...ist in Mexiko ein Volkssport. Die mexikanische Version des Wrestlings zeichnet sich durch spektakuläre Kämpfe und die imposanten Kostüme und Masken der kämpfenden „Luchadores“ aus. Lucha Libre bedeutet dabei übersetzt so viel wie „freier Kampf“ und ist eine eigene Form des Wrestlings, die es so nur in Mexiko gibt. Entstanden ist der Lucha in den 1930er Jahren, als Salvador Lutteroth das Wrestling aus den USA nach Mexiko brachte. Es handelt sich dabei um einen Mix aus Athletik und Theater und es geht weniger darum, wer wirklich gewinnt, sondern darum, wer das Publikum besser unterhält. Die Luchadores werden in zwei Gruppen eingeteilt: es gibt die „Guten“, die Técnicos, welche oftmals in hellen Farben und Regelkonformität auftreten. Gegen sie kämpfen die Rudos, welche die Regeln nicht ganz so genau nehmen und oftmals mit fiesen Mitteln kämpfen. Es gibt übrigens auch einige weibliche Luchadoras, die unserer Meinung nach sogar härter kämpften, als ihre männlichen Pendants. Besonders wichtig sind dabei die Masken, die oft Tradition und Familie symbolisieren. Ein Kämpfer, der seine Maske verliert, verliert übrigens auch seine Identität – das ist, als würde ein Superheld vor der Kamera enttarnt werden.


Und so fuhren wir eines Abends mit unseren wirklich günstigen Tickets in Richtung der Arena von Mexiko und hofften, dass wir auch tatsächlich reinkommen würden. Aufgrund der vielen Besucher in der Stadt hatten wir nur noch Sitzplätze im oberen Rang bekommen, was wir im Endeffekt aber total cool fanden. Nachdem wir also erstmal am falschen Eingang abgewiesen wurden, liefen wir um die Arena herum und kämpften uns durch die vielen Masken-Verkaufsbuden zum korrekten Eingang. Wie in einem dunklen Fußballstadion liefen wir dann die Treppen hoch, kauften uns ein Bier und suchten uns ein paar gute Sitzplätze. Die Atmosphäre in der Arena war wie eine Mischung aus Rockkonzert und Fußballspiel. Alles war dunkel und Omis fluchten lauter als betrunkene Hertha-Fans – haha. Als die Kämpfer schließlich in die Arena marschierten, tobte die Menge. Ihre maskierten Gesichter erzählten Geschichten von mysteriösen Helden, während die knallbunten Outfits ein wahres Fest für die Augen waren. Meist kämpfen bei den Luchas drei gegen drei, wobei auch andere Konstellationen denkbar sind Während der Show laufen zahlreiche Verkäufer:innen durch die Reihen, die Getränke und Snacks verkaufen. Wir stellten fest, dass das Publikum ist in der Regel auf der Seite einer der Parteien ist und diese dann lautstark (!) und mit einigen Flüchen anfeuert. Oftmals gewinnen die Técnicos, aber auch die Rudos haben das ein oder andere Mal die Überhand. Nach 5 Kämpfen hatten wir dann genug von dem Spektakel und verließen glücklich und vor dem weiteren Publikum den Showplatz. Was beim Fußball ein No-Go ist, fanden wir hier unglaublich entspannt und so ließen wir uns dann auch ganz entspannt nach Hause bringen.


Um dann einen von uns noch besonders glücklich zu machen (und nein, wir sprechen nicht von Marie), besuchten wir natürlich auch noch die Formel-1-Rennstrecke von Mexiko-Stadt. Dort fand passenderweise nämlich eine Auto-Ausstellung inkl. mehrerer Show-Fahrten statt. Und so bummelten wir – mehr oder weniger interessiert – durch die dort aufgereihten Autos, während Pierre begeistert ein paar Auto-Fakten von sich gab. Da diese zu spannend waren, um sie sich zu merken, werden diese Informationen an dieser Stelle jedoch nicht weiter ausgeführt. Zusammenfassung: die Autos sind voll teuer und cool. Nach der Ausstellung wollte Pierre – äh, wir alle - dann noch die Rennstrecke sehen, die wir schließlich nach einigem Suchen und verzweifeltem Durchfragen auch betreten konnten. Wir beobachteten die vorbeidüsenden Autos und Patty machte noch einen süßen Fan und seine Familie glücklich, den sie zufällig fotografiert hatte. Sie waren sogar so begeistert von dem Foto, dass sie uns noch nachliefen und ein Gruppenfoto mit uns wollten – ein schöner Abschluss eines weiteren Auto-Events. 

Adiós Amigos!


Und damit verabschieden wir uns für heute und senden wir euch bunte Grüße!

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