Ab in den Süden - Koh Lanta & Koh Lipe


Hallo ihr Lieben, 


es ist Sonntag, der 18.02.2024 und heute ist (leider) unser letzter Tag in Thailand. Unser Visum ist noch genau 2 Tage von insgesamt 30 Tagen gültig, sodass wir uns morgen auf den Weg nach Malaysia - genauer gesagt nach Langkawi - machen werden. 


Während wir diese Zeilen schreiben, sitzen wir übrigens am Sunrise Beach auf Koh Lipe - einer traumhaften Insel im Süden Thailands. Da wir aber noch immer nicht das Geheimnis hinter dem Teleportieren geknackt haben, erzählen wir euch - wie gewohnt chronologisch - wie wir hierher gekommen sind. 


Letzten Sonntag packten wir unsere 7 Sachen (und 2 Elefanten) und machten uns früh morgens auf die Reise von Chiang Rai nach Krabi - also ab in den Süden. Auf dem Weg zum Flughafen schauten wir die erste Halbzeit des Superbowls, im Flugzeug auf der Startbahn die Half-Time-Show und dann hoben wir mit Usher im Ohr ab. Nach kurzer Flugdauer kamen wir in Bangkok an, wo wir dann einen kurzen und entspannten Aufenthalt von 8 1/2 Stunden hatten bis unser Anschlussflug abheben sollte. In Krabi haben wir dann nach unserer Landung ein kleines Transport-Abenteuer auf uns genommen: Ein sehr überzeugender Taxifahrer hielt uns geschickt davon ab ein Grab (Taxi, das man per App bestellen und online bezahlen kann) zu nehmen und stattdessen für die Hälfte des Preises "mit ihm" zu fahren. Das Angebot empfanden wir nach dem langen Reisetag super und wir freuten uns auf "unser" Taxi, in dem wir keine Menschen mehr um uns herum haben würden. Wir wurden jedoch schnell stutzig als wir ihn direkt bezahlen sollten und dann einem anderen Herren folgen sollten. Aber was sollte schon schief gehen? Der zweite Herr brachte uns dann eine Kurve weiter und schickte uns zu einem dritten Mann, der in einem kleinen Minivan am Ende der Straße winkend auf uns wartete. Uns wurde klar: Wir sind in einem Sammeltaxi gelandet, das schon aus allen Nähten platze. Ein Mitreisender wurde dann fix vom Vordersitz nach hinten verbannt und wir durften uns auf den (einen) Platz neben dem Fahrer quetschen. Der wiederum stopfte noch eine letzte Person in das Gefährt und dann ging es los. Uns taten vor allem die Leute leid, die schon länger in dem warmen, stickigen Auto saßen und aufs Losfahren hofften. Der Fahrer konnte kein Englisch, aber er freute sich über alles, was wir sagten und so düste er lachend los. Zwischendrin trank er ein merkwürdig aussehendes Getränk und wir sind recht sicher, dass es eine Mischung aus Alkohol und Wachmacher gewesen sein muss. Da es der Reisegott dann aber doch gut mit uns meinte, hat er uns auch als Erstes an unserer Unterkunft abgesetzt. Spätestens jetzt taten uns die anderen Mitreisenden noch mehr leid und wir hauchten ihnen ein "Sorry" zu und stiegen erleichtert aus. Wir haben umgerechnet übrigens ganze 3 € gespart.

Unser erster Eindruck: "Es ist voll warm hier!"


Als wir uns für einen abendlichen Snack zu einem der Straßenmärkte aufmachten, merkten wir sofort den Temperaturunterschied zum Norden Thailands. Hier im Süden wird es abends nämlich maximal 27 Grad kalt - im Norden waren es schonmal 16 Grad - und so froren wir endlich nicht mehr. Krabi selbst war kein großes Highlight und so war es absolut okay, dass wir nur eine Nacht blieben bevor wir am nächsten Tag auf unsere erste Insel Koh Lanta ging. Mit dem gebuchten Minivan dauerte es keine 3 Stunden bis wir dann an unserer süßen Strandunterkunft ankamen.


Koh Lanta - Unsere raue Perle


Die Insel Koh Lanta besteht übrigens aus zwei Teilen: Koh Lanta Noi (Klein Koh Lanta) und Koh Lanta Yai (Groß Koh Lanta), die durch einen etwa einen Kilometer breiten, natürlichen Meerwasserfahrweg getrennt sind. Koh Lanta Noi ist der nördliche und eher “einheimische” Teil von Koh Lanta. Hier gibt es viel Natur und vereinzelt kleine Dörfer und Wohngebiete, ist aber kaum touristisch erschlossen. Koh Lanta Yai ist der südliche, touristischere Teil. Die bekanntesten Gegenden sind rund um den Klong Dao und Long Beach im Norden und um die Kantiang Bay im Süden. Wir selbst waren am Klong Khong Beach - was mittig von den vorher genannten Stränden liegt. Alle "Touri-Strände" sind übrigens an der Westküste der Insel, da es an der Ostküste kaum bis keine Strände und viele Mangrovenwälder gibt. 


Wir hatten uns diese Insel ausgesucht, da eine große Auswahl an schönen, wilden Stränden an der Westküste, Wanderwege durch Mangrovenwälder im Nationalpark im Süden sowie eine charmante Old Town im Osten (wurde von den frühen chinesischen Siedlern errichtet und ist heute noch eine beliebte Sehenswürdigkeit) auf uns warten sollten. Zudem sollte die Insel ein super Ausgangspunkt für Schnorchel-Touren rund herum sein. Auf Koh Lanta gibt es übrigens kein Grab, sodass man sich entweder direkt selbst ein Moped leiht oder sich (absolut überteuert) mit einem Moped-Tuktuk fahren lässt. Unser Plan stand also: Moped leihen und die Insel erkunden! Aber was sollen wir euch sagen? Im Endeffekt haben wir von all dem nichts gemacht! Zum einen war uns bei den warmen Temperaturen nicht danach und nachdem wir die letzten Wochen so viel Programm hatten, haben wir uns stattdessen für entspannte Strand- und Pooltage an "unserem" Beach entschieden. 


So standen morgendliche Yoga-Sessions am Strand (bei Patty) und ein gemeinsamer Fitnessstudiobesuch im Inselinneren auf dem Plan, um der prallen Mittagssonne zu entkommen. Das "Luke's Gym" steht übrigens zum Verkauf, falls wer Interesse an einer thailändischen Arnold Schwarzenegger Karriere hat! Gegessen haben wir in den umliegenden Restaurants, von denen uns eines (zumindest namentlich) wirklich hervorragend gefallen hat (siehe Foto). Insgesamt hat uns die mega entspannte Atmosphäre super gefallen, jede einzelne Strandbar war irgendwie einladend und so genossen wir unsere Strandtage ohne das Gefühl zu haben, dass wir was verpassen würden. Trotz aller Recherche haben wir übrigens erst dort festgestellt, dass es auf Koh Lanta Ebbe und Flut gibt. Die Strände sind entsprechend recht wild und der Wellengang merklich vorhanden. Bei niedrigem Wasserstand konnten wir außerdem den erstaunlich felsigen Strand begutachten!

Koh Lipe - Die Malediven Thailands


Freitagmorgen holte uns dann nach 3 Übernachtungen auf Koh Lanta ein Minivan ab und setzte uns bei dem Hafen ab, an dem unser Speed-Boot nach Koh Lipe auf uns wartete. Diese Insel ist deutlich kleiner als Koh Lanta und durchaus zu Fuß abzulaufen, da sie lediglich süße 2 Kilometer lang und 2,5 Kilometer breit ist. Wirklich komfortabel sind diese Speed-Boote nie, denn das Gepäck wird teilweise unter die Stühle geschoben, sodass sogar Patty keine Beinfreiheit mehr hat (und das will was heißen). Zudem sind die Fahrten meist überbucht, sodass man sich eingequetscht zwischen den Sitznachbarn und Gepäck wiederfindet. Entsprechend erhitzt waren so manche Gemüter und zwei Herren mittleren Alters drohten einander lautstark, was sie dem jeweils anderen alles antun wollen, wenn nicht endlich Platz gemacht werden würde. Die Crew brachte die Streithähne schlussendlich auseinander und die (wie immer) recht schunkelige 3-stündige Fahrt ging los.


Dabei war uns ein wenig mulmig, da vor knapp einem Monat eines genau dieser Speed-Boote vor Koh Lipe Schiffbruch erlitt. Durch eine Welle hatte sich ein Riss am Bootboden (lustiges Wort) gebildet, der das Schiff inklusive der Reisenden und der Besatzung untergehen ließ. (Es wurde zum Glück niemand schwer verletzt.) Zudem zeigte unser Wetterradar "starke Unwetterwarnungen" für Koh Lipe an. Wenn ihr uns fragt, nicht die besten Voraussetzungen, um auf die "Malediven Thailands", wie Koh Lipe auch genannt wird, zu fahren. Naja, aber ihr werdet es erraten haben: Da wir diesen Eintrag schreiben, haben wir überlebt! Es hat weder ein Bootsunglück à la John Maynard gegeben noch war auch nur eine Wolke am Himmel (oder gar Regen) zu sehen. Und so kamen wir an einem wunderschönen weißen Sandstrand an. Wir nennen solche Strände gern "Raffaelo-Strände", da die Werbung für die leckeren Kokosbällchen an einem solchen Strand gedreht worden sein muss. Nachdem wir dann die jeweils umgerechnet 4 € Nationalparkgebühr entrichtet hatten, wurden wir per Shuttle-Service abgeholt und zu unserer ersten Unterkunft gebracht. Das türkisblaue Meer und den feinen weißen Sand direkt vor der Tür zu haben, ist und bleibt ein wahrer Traum und so legten wir uns glücklich an den Strand. Die paradiesische Stimmung wurde lediglich durch die Taxi-Boote unterbrochen, deren Motoren sich als laut und durchaus störend herausstellten. Aber mit 2-3 Cocktails (wie lecker ist denn bitte ein Singaporian Sling?) waren die Motorengeräusche dann auch zweitrangig.


Für den zweiten Tag hatten wir uns dann eine Schnorcheltour mit 4 Stationen gebucht, was sich als hervorragende Entscheidung herausstellen sollte. Das Leben unter Wasser ist auch einfach ein Wunder für sich: Sobald man den Kopf unter Wasser steckt, taucht man ein in eine andere Welt. Hier erwarteten uns lilane und rosane Korallen, die wie ein fröhlicher Unterwasser-Garten aussahen. Papagei-Fische und kleine Hornhechte schwammen interessiert um uns herum und kamen so nah, dass man sie hätte anfassen können. Alles in Sichtweite war bunt und das Wasser war kristallklar - ein (leider) seltener Anblick, da viele Korallenriffe auf der Welt (oftmals durch den Menschen) nicht mehr allzu gesund sind. Überrascht wurden wir jedoch von den unzähligen Quallen, denen wir begegneten. Während die großen, rosanen nur vereinzelt beängstigend durch die Gegend schwebten, waren dort auch abertausende winzige "durchsichtige" Biester, die teilweise unsanft gestochen haben. Vergleichbar mit Ameisenbissen waren die Schmerzen zwar überschaubar, aber es hatte schon etwas Bedrohliches, wenn man das Wasser vor lauter Quallen nicht mehr sehen konnte. Den vierten Schnorchelgang haben wir wegen "trüber Quallen-Sicht" dann auch recht kurz gehalten. Erfreulicherweise war eine sympathische Familie aus Schweden an Bord, mit denen wir uns extrem gut verstanden haben, sodass die Quallen schnell in Vergessenheit gerieten. Die Kinder Nils und Lilly liebten es, von Patty durch's Wasser gejagt und geworfen zu werden und die Eltern Anna und Björn waren vielgereiste, lustige Gesprächspartner. Während der Mittagspause auf einer kleinen Insel haben wir uns also fröhlich unterhalten während die Kids belustigt Fotos von den umherlaufenden Affen und Flughörnchen (!) machten. Wir selbst haben keine Bilder von den Tierchen gemacht, sondern einfach jeweils ein Exemplar in unseren Beutel gesteckt und mitgehen lassen. Wir halten fest: Ein mehr als gelungener Wasserausflug - wenn nicht sogar der schönste, den wir bislang hatten.

Unsere Abendgestaltung auf Koh Lipe: Walking Street


2 von 3 Abenden hier haben wir jeweils wieder in der (für Thailand scheinbar typischen) Walking Street verbracht. Diese hat sich zunächst recht unscheinbar in einer Seitenstraße "versteckt" und sah auf den ersten Blick auch so gar nicht einladend aus. Aber auch der "Hauptweg", an dem unser Hotel lag, war wenig reizvoll: Überall drängten sich die Motorrad-Taxis und Menschen durch den engen Durchgang und machten den Spaziergang doch recht unentspannt. Am ersten Abend hatten wir nach unserem leckeren, thailändischen Essen in einer einfachen Garküche dann auch nicht mehr sonderlich viel Lust, die Walking Street zu erkunden und so verschwanden wir wieder im Hotel.


Nachdem wir uns am zweiten Abend dann doch überwunden hatten, schlenderten wir den kleinen Hügel in die Walking Street rauf und plötzlich standen wir inmitten der coolen Bars, Restaurants, Garküchen, Weed-Shops und Souvenirläden. Und auch ganz ohne motorisierte Fahrzeuge! Irgendwie waren wir überrascht von der Coolness der Walking Street, die so ganz anders als "unten" war und aus dem Nichts auftauchte. Entsprechend noch viel leckerer waren der Burger, die Tacos und die Cocktails, die wir in einem modernen, spanisch angehauchten Restaurant namens "The Box" aßen.

Unser Thailand Abschluss: Wir sagen Adieu


Für unseren heutigen allerletzten Thailand-Tag haben wir uns nun noch was ganz Besonderes gebucht: Einen Strand-Bungalow, der sich mit Privatstrand, eigenem Pool und traumhafter Ruhe am Sunrise Beach der Insel befindet. Das Wasser ist hier noch klarer, der Wellengang noch ruhiger und der Sand noch feiner als bei unserer ersten Unterkunft, die nur 2 Strandabschnitte weiter liegt. Außerdem dürfen hier keine Motorboote anlegen. Wir leben also gerade - zumindest für einen Tag - einen wahrgewordenen Strandtraum und genießen das Leben. Uns fehlen aufgrund der Schönheit ehrlicherweise auch die Worte und damit beenden wir unseren dieswöchigen Logbucheintrag und lassen noch die Bilder für sich bzw. uns sprechen und wünschen euch eine schöne nächste Woche!


Schlusswort


Wir freuen uns immer total über eure Rückmeldungen, Fragen und lieben Worte! Schreibt uns also immer gern! 💙

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