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Malaysia
Unsere Reiseroute durch Malaysia
Fairerweise stand Malaysia (wie auch Kambodscha) nicht wirklich auf unserer Liste der Länder, die wir uuunbedingt einmal sehen wollen. Aber: Das Land befindet sich nur einen Katzensprung entfernt von Thailand und kommt uns daher strategisch gut gelegen. Und so haben wir uns ein wenig belesen und entschieden: "Klingt gut!".
Das Land besteht aus zwei Teilen, die durch das Südchinesische Meer getrennt sind. Die westliche Hälfte, auch bekannt als Malaiische Halbinsel, grenzt im Norden an Thailand und im Süden an Singapur. Die östliche Hälfte besteht aus Teilen von Borneo und grenzt an Indonesien und Brunei. Aufgrund der aktuell dort herrschenden Monsunzeit lassen wir diesen Teil jedoch aus (leider, denn auf Borneo gibt es Orang-Utans und die hätten gut zu unserer Tiersammlung gepasst!) und bleiben im Westteil des Landes.
Von Koh Lipe (Thailand) kommend, reisen wir also zunächst mit einer Fähre auf die Insel Langkawi, wo wir drei Nächte verbringen. Von dort bringt uns ein Flugzeug in die Künstlerstadt George Town, die wir 5 Tage lang unsicher machen. Weiter geht es dann jeweils mit dem Bus zunächst in die Cameron Highlands (eine Wanderoase) und schlussendlich in die Millionenstadt Kuala Lumpur.

Ein bisschen (historisches) Wissen zu Malaysia gefällig?
Um unseren Bildungsauftrag zu erfüllen, folgen hier ein paar Fakten über das Land, von dem wir vorher auch nur wieder erahnen konnten, wo es sich auf der Landkarte befinden könnte.
Was wir besonders spannend finden, ist die komplexe Kolonialgeschichte des Landes, die zu der hier lebenden multikulturellen Gesellschaft geführt hat: Im 15. Jahrhundert begannen die Portugiesen in der Region Fuß zu fassen, bevor es die Niederländer im 17. Jahrhundert taten. Die Briten waren zwar etwas langsamer (vielleicht zu viel Tea-Time?) und übernahmen erst im 18. Jahrhundert die Kontrolle, hielten sie jedoch bis zur Unabhängigkeit Malaysias im Jahr 1957.
Meinen wir mit Multi-Kulti nun, dass hier unglaublich viele Menschen aus Portugal, den Niederlanden oder Großbritannien anzutreffen sind? Nö. Heutzutage sind knapp 34% der Gesamtbevölkerung chinesischer Abstammung neben 10% Indern und 55% Malayen. Wie es dazu kommt, könnt ihr euch vielleicht denken: Abgesehen von den frühen Kontakten chinesischer und indischer Kaufleute seit dem 15. Jahrhundert, waren es vor allem die gerade erwähnten Briten, die mit der Kolonialisierung der Malaiischen Halbinsel und der Ausbeutung ihrer Rohstoffe, die Zuwanderung von Arbeitskräften aus China und Indien förderten.
Nicht allzu verwunderlich ist die hier anzutreffende religiöse Vielfalt: Die dominierende Religion ist der Islam, der von der Mehrheit der Malayen praktiziert wird. Die Chinesen orientieren sich an Weltanschauungen wie dem Konfuzianismus, Taoismus und dem Buddhismus. Große Teile der Inder sind hingegen Hindus und die Kolonialherren (und -damen) haben zudem noch christliche Gemeinden etabliert. Während wir in Kambodscha und Thailand also hauptsächlich auf Tempel trafen, warten hier auch Moscheen und Kirchen auf uns. Während sich die Religionszugehörigkeit für uns "nur" in den unterschiedlichen Gotteshäusern widerspiegelt, ist sie eine recht große Barriere zwischen den Volksgruppen Malaysias.
Während der Kolonialzeit diente übrigens Englisch als Verkehrssprache, die für alle Volksgruppen eine Fremdsprache darstellte. Die Einführung der malayischen Sprache als Nationalsprache in den 60er Jahren gestaltete sich hingegen als langwieriger und schwieriger Prozess, da alle Nicht-Malayen weitgehende Vorbehalte und Ängste entwickelten, ihre kulturelle Eigenständigkeit zu verlieren. Englisch wird daher weiterhin als Zweitsprache verwendet und ist in Schulen, Regierungsangelegenheiten und im Geschäftsleben präsent. Für uns ein absoluter Vorteil, denn es macht das Bereisen des Landes - zumindest sprachlich - recht einfach.
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